Monochronismus und Polychronismus in Kulturen

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Diese Dimension, identifiziert von Hall, beschäftigt sich mit den Fragen: Ist die Zeit das Maß aller Dinge? Und unterliegen wir der Zeit - oder die Zeit dem Menschen?

In polychronen Kulturen spielt die Zeit wenig, oder zumindest nur eine untergeordnete Rolle. So werden Aufgaben nicht Stück für Stück und nacheinander geregelt - sondern mehrere Prozesse können zur gleichen Zeit stattfinden. Verabredungen zu einem bestimmten Zeitpunkt werden nicht genau eingehalten - etwas später ist auch nicht weiter wichtig.

In monochronen Kulturen ist diese Auffassung genau umgekehrt. Zeitpunkte, Verabredungen u.s.w werden mit militärischer Genauigkeit eingehalten, eine Aufgabe wird nach der anderen erledigt.

Diese Dimension ist wiederum zu einem gewissen Grad mit dem Individualismus/ Kollektivismus verbunden - jedoch gibt es auch hier einige Ausnahmen. So ist z.B. Deutschland strikt monochronistisch - nicht jedoch besonders individualistisch ausgeprägt.

Diese Dimension ist nicht wie die vorherigen in den inneren Bereichen des Kulturmodells anzusiedeln, sondern ist eher eine in den äußeren Schichten angesiedelt. Allerdings erscheint diese Dimension hier erwähnenswert, da sie zu besonders starken Reaktionen, und Unverständnis, auf beiden Seiten führen kann.

 

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Übersetzt aus dem Englischen, z.t. gekürzt. Originalfassung:
Dahl, Stephan (2000)
"Introduction to Intercultural Communication", in Dahl, Stephan "Intercultural Skills for Business", ECE, London.
Mit freundlicher Genehmigung des Autors.

 

 

 


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